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I, Tonya
Blu-ray erhältlich ab dem 24.08.2018 in Deutschland Freigabe 12 (DE) Laufzeit ca. 119 Min.
zum Film
Cover
Bewertung
Film:
4,50 von 5,0
 
Medium:
3,75 von 5,0
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M.Kethler, 27.08.2018
 
Film:
4,5 von 5,0 
Bild:
3,5 von 5,0 
Ton:
4,0 von 5,0 
Ausstattung:
Keine Wertung
 
Kritik:


Film: Die kuriosesten Geschichten schreibt das Leben selbst. Das Attentat auf die amerikanische Eiskunstläuferin Nancy Karrigan im Vorfeld der olympischen Spiele 1994, organisiert durch den damaligen Ehemann einer ihrer größten Konkurrentinnen Tonya Harding, ist eine solche Geschichte. "I, Tonya" erzählt das u.a. auf Interviews basierende Biopic von Tonya Harding, die nach Stand heute zumindest über die Attentatsplanungen informiert war...

Auch Zuschauer die sich gewöhnlich in keiner Weise für Eiskunstlaufen interessieren, kommen hier auf ihre Kosten. Dabei profitiert der Film von seiner interessanten Geschichte und den hervorragenden darstellerischen Leistungen von Tonya Harding und Allison Janney. Margot Robbie wurde mit ihrer wandlerischen Leistung für den weiblichen Hauptdarsteller-Oscar nominiert, und Allison Janney gewann den Oscar als beste weibliche Nebendarstellerin. Sie verkörpert die genauso schräge wie strenge, oftmals sarkastische Mutter in perfekter Weise und hat den Oscar deswegen durchaus verdient.

Regisseur Craig Gillespies Film bewahrt sich trotz seiner rauen Geschichte mit seiner eigenwilligen Inszenierung einen gewissen Charme und der Film weist auch eine gewisse humoristische Note mit viel Sarkasmus auf. Der unglaubliche Dilettantismus der Menschen aus dem Umfeld von Tonya Harding trägt ebenfalls seinen Teil dazu bei. Das realistische Setup und die passenden Kostüme lassen den Film sehr authentisch und glaubhaft erscheinen. Einzig eine Szene in der Margot Robbie die 15jährige Tonja Harding darstellt, wirkt etwas unglaubwürdig, da man Robbie hier die 15 Jahre nicht abnimmt.

Der Film überlässt es einem selbst, ob man Mitleid und Sympathie oder Verachtung und Schuld für Tonya Harding empfindet. Oftmals stehen hier Aussage gegen Aussage von den jeweils Beteiligten, man bekommt aber in einer Art Milieu-Studie schon eine gute Vorstellung unter welchen Umständen und sozialen Hintergründen Tonya Harding in ihrer White-Trash-Welt aufwuchs und den Großteil ihrer Eiskunstlaufzeit verbrachte. Verurteilt wurde Harding damals lediglich für die Behinderung der Ermittlungen, eine Beteiligung am Attentat konnte man ihr nie nachweisen. In dieser Hinsicht bringt auch der Film keine neuen, sachlichen Erkenntnisse über die Wahrheit, der Zuschauer kann und muss sich hier ein wenig selbst sein Urteil bilden. An der einen oder anderen Stelle wird auch bewusst etwas überzeichnet, manchmal gemutmaßt und vielleicht auch ein wenig gelogen. Bei der ganzen Betrachtung des Films spielt das damalige Opfer Nancy Karrigan übrigens so gut wie überhaupt keine Rolle, alles dreht sich um Tonya Harding und ihr skurriles Umfeld.



Bild: Der authentische Look des Films sorgt nicht immer für eine ansprechende Bildqualität. So sehen die Farben oftmals ein wenig ausgebleicht aus und ab und an fallen die Kontraste etwas steil aus. Dazu kommen noch einige im Mockumentary-Stil gedrehte Szenen und eine augeprägt Körnung, die sich negativ auf den Bildeindruck auswirken. So sieht der Film zwar recht authentisch aus, entspricht aber nicht unbedingt den heute üblichen Erwartungen. Immerhin bewegt sich die Bildschärfe in den meisten Szenen auf einem guten Niveau.

Ton: Die Blu-ray ist jeweils mit einer deutschen und einer englischen 5.1 DTS-HD-MA Tonspur ausgestattet. Im Grunde genommen handelt es sich bei dem Film eigentlich um einen Mix aus Drama und Komödie, durch die diversen Szenen in den Eislaufarenen bekommt man aber dennoch einen sehr aktiven und dynamischen Soundtrack geboten. So sorgen die Stadionkulissen immer wieder mal für Abwechslung und Räumlichkeit. In der Summe dominieren aber dennoch die Dialoge, die hier jederzeit bestens zu verstehen sind. Die Darstellung von einzelnen Geräuschen, wie das Kratzen der Schuhe auf dem Eis wird ebenfalls sehr direkt und präsent dargestellt.



Fazit: Was ist wahr und was nicht? Man bekommt zwar jede Menge Hinweise, aber letzten Ende muss sich jeder sein eigenes Bild machen. Unabhängig von der Wahrheit bekommt man hier ein hervorragendes Biopic geboten, bei dem insbesondere die beiden Darstellerinnen Margot Robbie und Allsison Janney herausragen.Aber auch die frische und originelle Inszenierung macht den Film zu einem kurzweiligen und unterhaltsamen Filmerlebnis.
 
Testequipment:
Projektor: JVC DLA X5000
TV: Sony KD-65XE9305
Blu-ray/UHD: Panasonic DMP-UB900 UHD / Sony UBP-X800
Leinwand: DaVision Cadre light 240cm 16:9
Audio: Denon AVC-A 1 SE / Boxen: Jamo Two THX-D6 (7.1)
Raum: Vollständig dunkelblaues Heimkino (7x4 m)
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